Nachlese zum Thesenanschlag von Maria 2.0 am 21. Februar

Der Inhalt dieses Beitrages entspricht der persönlichen Meinung des Autors.

Resümee Maria 2.0 übermittelt von Renate Spannig, die die Thesen mit formuliert und auch die Aktion koordiniert hat.

Wir, die Bewegung Maria 2.0, sind überwältigt von der Resonanz auf den Thesenanschlag vom vergangenen Wochenende. Wir freuen uns über eine große Beteiligung und Unterstützung aus 19 Bistümern, in denen die Thesen Maria 2.0 an über 1.000 Dom- und Kirchentüren aufgehängt wurden. Dies geschah an vielen Orten in Kooperationen mit den großen Frauenverbänden KFD, KDFB oder bereits länger bestehenden Reformbewegungen wie Wir-sind-Kirche.

Insgesamt wurde der Thesenanschlag an den Dom- und Kirchentüren von Passanten vor Ort, Interessierten im Netz, den Print- und Online-Medien sowie den großen TV Sendern sehr positiv aufgenommen und kommentiert. 

In Mainz wurde Bischof Peter Kohlgraf zufällig Zeuge des Thesenanschlags und zeigte sich interessiert und aufgeschlossen: „Ich sympathisiere immer mehr mit zumindest einigen der Thesen.“ Und: „Ich werde die Thesen jedenfalls nicht abnehmen!“

Aber auch Kritik an der Aktion war zu hören und zu lesen, vor allem von denjenigen, die Veränderungen ablehnen und sich dabei auf Rom und die Weltkirche berufen. 

Doch das tat der Aktion keinen Abbruch. Das aus verschiedenen Bistümern bestehende Vorbereitungsteam wurde in den sozialen Medien von Sympathiebekundungen überrollt. Die Mailaccounts für die im Netz anzulegende Fotostrecke quollen ebenso über, wie die zentralen und dezentralen Mail-Adressen der Initiative Maria 2.0.

Wer noch davon ausging, Maria 2.0 sei eine kleine Bewegung, wurde gestern eines Besseren belehrt. Mehrheitlich Frauen aus der Mitte der Gemeinden haben deutlich gemacht, dass die katholische Kirche eine radikale Reform benötigt. Ihre Geduld ist am Ende.

Dass Reformen der katholischen Kirche nicht nur eine Forderung Deutscher Christ*innen sind, zeigt auch das Interesse aus Österreich – wo ebenfalls plakatiert wurde – und der Schweiz sowie mehrere Anfragen, ob die Thesen auch in anderen Sprachen zu erhalten seien. Die Übersetzungen laufen bereits. 

In den kurz vor der am 23. Februar 2021 beginnenden Konferenz der Deutschen Bischöfe veröffentlichten sieben Thesen fordert die Graswurzelbewegung Maria 2.0 u.a. gleichen Zugang für alle Menschen zu allen Ämtern, das Teilen von Macht, eine ohne Einschränkung wertschätzende Haltung und Anerkennung gegenüber selbstbestimmter Sexualität und Partnerschaft sowie nach wie vor dringend die umfassende Aufklärung sexueller Gewalt und die daraus resultierende Übernahme von Verantwortung durch die Entscheidungsträger. 

Wir sind gespannt, ob die Deutsche Bischofskonferenz nicht nur mit Worten sondern auch mit Taten auf die Reformforderungen von Maria 2.0 reagiert.  Beschwichtigungen und Vertröstungen reichen nicht mehr.

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