Beitrag von Matthias Hildebrand. Herzlichen Dank.
Mit zwei sehr verschiedenen Vorträgen wurden wir kontrovers in das Thema „Grenzen des Wachstums“ eingeführt, die anschließende Fishbowl-Diskussion zeigte, wie sehr uns alle – nicht nur vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen – dieses Thema beschäftigt. Das Thema hat uns im Verlauf des Wochenendes noch in vielen Einzel- und Gruppengesprächen begleitet! Kurz zusammengefasst ein paar der „Geistesflammen“ vom Venusberg:
Frau Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Lehrstuhl für praktische Theologie
In der katholischen Soziallehre finden wir auch im 21. Jahrhundert wesentliche Impulse als Antwort auf die Krisen der Welt / die Wirtschaft muss dem Menschen dienen, nicht der Mensch der Wirtschaft / das deutsche Modell der sozialen Marktwirtschaft ist ein hervorragendes Modell, es muss allerdings weiter entwickelt werden / von Kardinal Höffner als einem der Gestalter der katholischen Soziallehre bis zu Papst Franziskus mit seinem apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“: Diese Wirtschaft tötet! / grünes Wachstum ist möglich, alternatives Wachstum ist möglich!
Frau Christiane Kliemann, Journalistin, Degrowth-Bewegung
Das aktuelle Wirtschaften auf der Nordhalbkugel muß maximal verändert werden / ein kleiner Teil der Menschheit verbraucht den Großteil der Ressourcen dieser Welt, produziert den Bärenanteil des weltweiten CO2-Ausstoßes / immer weniger Menschen werden immer reicher / wir brauchen eine Post-Wachstumsgesellschaft, die Logik des fortgesetzten Wirtschaftswachstums muss durchbrochen werden / das Wirtschaftsmodell der nördlichen Erdhalbkugel kann nicht das Modell für die Südhalbkugel sein / Wirtschaftsmodelle in regionalen Strukturen stärken – Beispiel: Modell-Ökodorf 7 Linden / eine Entwicklung aus dem Norden für den Norden / philosophische Basis der Tiefenökologie!
Diskussion / Fish-Bowl
„Niemand von uns hier will auf eine Art und Weise leben, daß er weniger als 2,5to CO2 ausstösst!“ / „Wie reagieren wir auf wirtschaftliche-mafiöse Strukturen z.b. der Trinkwasserindustrie, die Menschen in weiten Teilen der Erde den freien Zugang zu Trinkwasser verwehren?“ / „Die Geschichte hat uns gezeigt, dass Wandel nie revolutionär, sondern immer nur in evolutionären Schritten vollzogen werden kann!“