Das Drei-Generationen-Projekt: Ora&Labora auf der Neuerburg

Der Inhalt dieses Beitrages entspricht der persönlichen Meinung des Autors.

Eine der coolen Errungenschaften bei Ora ist der mittagssonnige Espresso, der auf Gaskochern erhitzt im Burghof ausgeschenkt wird. Es ist eine großfamiliäre Innovation und Koproduktion aus den Häusern Beck-Lohmann-Heiny: Antje, Götz und Nele aus Würzburg, Hilke, Tobias mit Jakob und Muriel aus Hamburg und Christel und Manfred aus Ratingen.

Mit insgesamt neun Leute ist dieses Mal der Familienclan super vertreten. Auf dem Foto sitzend von links: Tobi(as), Nele, Jakob, Christel, Muriel und Manfred. Stehend: Götz, Hilke und Antje. Die drei Generationen Beck-Heiny-Lohmann fahren schon länger auf Ora&Labora. Mal beim gesamten Clan nachgefragt. Seid wann fahrt ihr auf die Jugendburg und mit welchem Lieblingswerkzeug hantiert ihr am liebsten?

In der Reihenfolge ihres Auftritts auf der Neuerburg: Was ist Dein Lieblingswerkzeug?

Den Anfang machte 1996 Hilke „mit dreimal Aussetzen“ während der 24 Jahre Ora&Labora. Ihre Antwort „Akku-Schrauber“ als Lieblingswerkzeug wird sich wiederholen. „Wenn die leer sind, und man muss mit der Hand schrauben, dann macht das überhaupt keinen Spaß.“

Bei dem Anfangsjahr ist Tobi sich nicht ganz sicher. „Irgendwann ganz früher mit Hilke – Das ist aber Ewigkeiten her“. Der Cheflenker des Radladers lässt am liebsten die Tischkreissäge rotieren. „Die habe ich nicht selbst zuhause, aber mit ein bisschen Übung kann man recht präzise arbeiten.“

Christel ist im zweiten Jahr von Tochter Hilke mitgenommen worden. Also seit dem Ende der Neunziger schwingt sie die Pinsel. „Es hat sich so ergeben, dass ich jedes Jahr irgendwo pinsele.“

Christels zweite Tochter Antje ist 2001 zum ersten Mal bei Ora-et-Labora dabei. „2015 mit der Familie dann in Serie“. An der Chillmöbel-Tischlerei schätzt sie das Zieheisen überhaupt nicht, sondern setzt auf die Kräfte des Akku-Schraubers.

Ihr Mann Götz nennt das Jahr 2002, dann lange nicht mehr und dann wie die anderen Würzburger ab 2015. Ein ausgesprochenes Lieblingswerkzeug hätte er nicht. Vielleicht so ein „Dreck-Weg-Schaufel-Zeugs“ erklärt der Miterbauer der Rutsche.

Nach seiner Pension 2004 ist auch Opa Manfred mit von der Partie. Ganz begeistert berichtet er von der Mischmaschine, die bei seinem Treppenbauprojekt zum Einsatz gekommen ist.

Eine Freundin des Akku-Schraubens ist auch Muriel, die jüngste: „Seit neun Jahren, als ich eins war, fahre ich zur Jugendburg. Einmal waren wir nicht da, sonst immer“. Ähnlich äußert sich Jakob, ihr Bruder. Und wie sein Vater fasziniert ihn die Tischkreissäge. „Weil ich ganz schnell große Sachen schneiden kann und es nicht so anstrengend ist wie mit dem Fuchsschwanz.“

Nele fährt seit 2015 auf die Burg. Die Schleifmaschine setzte sie gekonnt beim Tür & Tor-Projekt ein.

Wer entscheidet darüber, dass Ihr alle auf Ora&Labora fahrt?

Wie gesagt: Aktuell neun Personen, drei Familien, drei Generationen – nur Ole ist nach Warth und zu den ND-Ferien gefahren. Sofort stellt sich die Frage: Wer entscheidet darüber, dass Ihr in so großer Stärke nach O&L fahrt? Immerhin müssen der Hamburger und bayrische Schulferienkalender übereingebracht werden. Klar: Einen Beschluss einer großen Familienkonferenz gibt es nicht. Wohl aber eine Entscheidungsdynamik.

Die eine Deutungslinie vertreten Christel, Tobi und die Würzburger: „Jeder für sich selbst, wir fragen rum, fahren unabhängig von den Anderen.“ Nele wirft ein: „Ich entscheide freiwillig, dass ich mitgehe.“ Leicht modifiziert in den Worten von Götz: „Jede Familie für sich. Wir schauen, ob es passt. Wäre doch mal wieder schön, gemeinsam auf O&L Zeit zu verbringen.“ Die Hauptmotivation schildert Antje: „O&L hat schon etwa von Familientreffen. Hinzu kommt noch: Aktives Tun, ND-Erleben und auf der Burg zu sein.“ Außerdem seien die Heinys „gefühlt gesetzt“.

Blick nach Hamburg, zum Heiny-Familienzweig: „Mama und Papa entscheiden“, erklärt Muriel. „Die wissen, dass wir hier hinwollen. Es macht Spaß und ist Routine.“ Der Bruder Jakob: „Hauptsächlich Muriel und ich, weil wir gerne hinwollen. Oma und Opa fahren immer hin und die Würzburger sind jetzt auch das fünfte Mal da.“ „Wir fragen die Kinder: Wollen wir nicht einmal etwas anderes machen?“, erzählt Hilke. „Nö, meinen sie, und dann kümmen wir uns nicht um Alternativen. Nicht hin zu fahren kann ich mir nicht vorstellen.“

Der Großvater bestätigt dies. „Meiner Erfahrung nach entscheiden Muriel und Jakob, die reden mit Nele und Ole und dann wird die Frage nach den Ferien in Bayern und Hamburg gestellt, ob es kompatibel ist. Wenn das alles klar ist, kommt Oma Christel ins Gespräch, die auch an O&L hängt.“

Was fehlt auf der Neuerburg noch bei Ora&Labora ?

Vom Espresso aus dem TAZ-Pulver war ja eingangs schon die Rede. Was könnte die das Leben auf der Neuerburg noch abrunden? Weniger Wespen lassen wir mal außen vor.

Manfred: „Wenn ich als Senior bei O&L bin, möchte ich mehr Bequemlichkeit haben. Ich bin über das Jugendherbergsniveau hinaus, nehme das aber billigend in Kauf. (Lacht.) Und dann fehlt mir die Anerkennung im Bund, die nur spärlich vorhanden ist. Wir sind die einzige wirklich generationsübergreifende Veranstaltung.“

Christel: „Am letzten Tag, wenn alle Projekte abgeschlossen sind, wünsche ich eine Maniküre, und vielleicht noch eine Rückenmassage.“

Götz: „Das abendliche Rückenprogramm“

Antje: „Habe ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht – ich weiß grad nix.“

Hilke: „Das viele andere wissen, was wir hier machen. Für O&L selber: Ein übersichtlicher Werkzeugschrank, oder einen Werkzeugmeister, eine Werkzeugmeisterin“

Tobi: „Inhaltlicher Input zur Burggeschichte. Das ist mir aufgefallen, als ich mit der JugeND über Ora geredet habe und die dann feststellten: Das ist auch Denkmalschutz, was wir hier machen.“

Nele: „Ich überlege …“

Muriel: „Spontan fällt mir nichts ein.“

Jakob: „Ein Lagerfeuer, an dem man Feuerzauber machen kann.“

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