Neuer Thesenanschlag nach 500 Jahren – Thema beim ND-Frauenkonklave

Der Inhalt dieses Beitrages entspricht der persönlichen Meinung des Autors.

Quer durch die Republik hängen Frauen von der Reformbewegung Maria 2.0 heute Thesen an Dom- und Kirchentüren. Mit diesem Thesenanschlag 2.0 weisen sie auf die eklatanten Missstände in der katholischen Kirche hin und untermauern damit ihre Forderungen nach Reformen hin zu einer zukunftsfähigen Kirche.

Mit dabei auch ND’erinnen (Foto). Der AufbruchsKongress reflektiert die Kampagne direkt am heutigen Aktionstag ab 19:00 Uhr im Dritten ND-Frauenkonklave.

„An alle Menschen guten Willens“ richtet Maria 2.0 diese sieben Thesen:

(1) In unserer Kirche haben alle Menschen Zugang zu allen Ämtern.

Denn Menschenrechte und Grundgesetz garantieren allen Menschen gleiche Rechte – nur die katholische Kirche ignoriert das. Mannsein begründet heute Sonderrechte in der Kirche.

#gerecht: gleiche Würde – gleiche Rechte

(2) In unserer Kirche haben alle teil am Sendungsauftrag; Macht wird geteilt.

Denn der Klerikalismus ist heute eines der Grundprobleme der katholischen Kirche und fördert den Machtmissbrauch mit all seinen menschenunwürdigen Facetten.

#partizipativ: gemeinsame Verantwortung

(3) In unserer Kirche werden Taten sexualisierter Gewalt umfassend aufgeklärt und Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen. Ursachen werden konsequent bekämpft.

Denn viel zu lange schon ist die katholische Kirche ein Tatort sexueller Gewalt. Kirchliche Machthaber halten immer noch Informationen zu solchen Gewaltverbrechen unter Verschluss und stehlen sich aus der Verantwortung.

#glaubwürdig: respektvoller Umgang und Transparenz

(4) Unsere Kirche zeigt eine wertschätzende Haltung und Anerkennung gegenüber selbstbestimmter achtsamer Sexualität und Partnerschaft.

Denn die offiziell gelehrte Sexualmoral ist lebensfremd und diskriminierend. Sie orientiert sich nicht am christlichen Menschenbild und wird von der Mehrheit der Gläubigen nicht mehr ernst genommen.

#bunt: leben in gelingenden Beziehungen

(5) In ist die zölibatäre Lebensform keine Voraussetzung für die Ausübung eines Weiheamtes.

Denn die Zölibatsverpflichtung hindert Menschen daran, ihrer Berufung zu folgen. Wer diese Pflicht nicht einhalten kann, lebt oft hinter Scheinfassaden und wird in existentielle Krisen gestürzt.

#lebensnah: ohne Pflichtzölibat

(6) Unsere Kirche wirtschaftet nach christlichen Prinzipien. Sie ist Verwalterin des ihr anvertrauten Vermögens; es gehört ihr nicht.

Denn Prunk, dubiose Finanztransaktionen und persönliche Bereicherung kirchlicher Entscheidungsträger haben das Vertrauen in die Kirche tiefgreifend erschüttert und schwinden lassen.

#verantwortungsvoll: nachhaltiges Wirtschaften

(7) Unser Auftrag ist die Botschaft Jesu Christi. Wir handeln danach und stellen uns dem gesellschaftlichen Diskurs.

Denn die Kirchenleitung hat ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Sie schafft es nicht, sich überzeugend Gehör zu verschaffen und sich im Sinne des Evangeliums für eine gerechte Welt einzusetzen.

#relevant: für Menschen, Gesellschaft und Umwelt.

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