Die Ratsmitglieder beschäftigte – natürlich – die schreckliche Lage in Nahost. Auf dem ND-Herbstrat in Dortmund hatte Klaus Mock einen Initiativantrag eingebracht, der gestern Mittag im ND-Rat in einer ersten Lesung aufgerufen und debattiert worden ist. Samstagabends wurde der Text überarbeitet und am Sonntagmorgen vom Herbstrat beschlossen.
Der ND-Rat ist das höchste Beschluss fassende Gremium des Verbandes, in dem alle Regionen, Arbeitskreise und Bundesveranstaltungen sowie die ND-Bundesleitung, KSJ und der Heliand vertreten sind. Das Bild zeigt einen jüdischen Gläubigen vor der Klagemauer. Die beschlossene Erklärung im Wortlaut:
„Angesichts der Ereignisse vom 7. Oktober 2023 in Israel fällt es uns schwer, unser Entsetzen in Worte zu fassen.
Die Brutalität dieses Überfalls auf Zivilisten in Israel ist von einer Art, wie wir sie seit dem Holocaust nicht mehr für möglich gehalten hatten. Dabei geht es nicht mehr um den nicht enden wollenden territorialen Streit zwischen Palästinensern und Israel, sondern um das eiskalte Ausleben von Vernichtungsfantasien gegen die Jüdinnen und Juden in aller Welt.
Ihnen, den Jüdinnen und Juden, gilt unsere klare Solidarität.
Die vom Antisemitismus getriebene Täterorganisation Hamas ist nicht nur ein Feind Israels, sondern ein Feind der Menschheit und damit auch der Palästinenserinnen und Palästinenser.
Mit Schrecken müssen wir feststellen, dass in unserem Land jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger erneut Angst um ihre Sicherheit haben. Viel zu lange haben wir uns der Selbsttäuschung hingegeben, dass der Antisemitismus in unserer Gesellschaft so gut wie verschwunden sei.
Wir stellen fest, dass es einen gefestigten Antisemitismus in unserer Gesellschaft gibt. Deshalb appellieren wir an alle Menschen guten Willens, sich – zusammen mit uns – allen Spielarten des Antisemitismus in unserem Umfeld mutig, entschlossen und konsequent zu widersetzen.“
Ein Kommentar zum Terrorangriff der Hamas auf Israel und den Folgen ist im ND-Blog erschienen.