ND als Gemeinde?

Der Inhalt dieses Beitrages entspricht der persönlichen Meinung des Autors.

Was der ND und die Pfarrgemeinden gemeinsam haben.

von Peter Barzel

Im Januar 2017 hat die Wochenzeitschrift Die Zeit in ihrer Beilage Christ & Welt (ehemals Rheinischer Merkur) die Ergebnisse einer spannenden Umfrage veröffentlicht. Sie haben abseits der Strukturdebatten in katholischen und evangelischen Gemeinden gefragt:

• Wo drückt die Gemeinden der Schuh?
• Womit haben die Menschen in den Gemeinden zu kämpfen?
• Was macht den Gläubigen vor Ort zu schaffen?

1000 Gemeindemitglieder zwischen 16 und 75 Jahren haben binnen 4 Tagen den per Email, Twitter und Facebook versendeten Fragebogen beantwortet. Das zeigt, wie groß die Sorgen in den Gemeinden sind. Christ &Welt hat die Antworten ausgewertet und daraus die zehn größten Probleme der Gemeinden benannt. Das ist nicht repräsentativ, aber trotzdem sehr aussagekräftig.

Die drei meist genannten Probleme zeigen, wo wirklich Not ist und dass Strukturveränderungen nicht wirklich helfen:

  1. Es fehlt der Nachwuchs an ehrenamtlichen Helfern.
  2. Die Reformen werden von oben verordnet, die Gemeinden mit der Umsetzung allein gelassen.
  3. Überalterung, nicht nur bei den Priestern, sondern genauso bei den Gemeindemitgliedern.

Auf den Punkt gebracht

Spannend sind auch die vier veröffentlichten Einzelmeinungen, darunter Peter Otten, zuletzt zwei Jahre Kolumnist des Hirschberg. Kernthesen aus den vier Statements:

  • „Wir müssen vielfältiger werden … die Zahl der Gottesdienstbesucher ist nicht wichtig … sondern den Glauben leben und von dem weiter erzählen, was uns hält.
  • „Gefühlt müssten die Kirchen ohne Wände sein, damit wir das in der Messe Erfahrene leicht hinaustragen können. Oft verschließen wir aber die Türen, damit wir keinen stören und nicht gestört werden.
  • Die Generation der 30- bis 50-Jährigen ist kaum vertreten. … Dabei würde es uns bereichern, wenn diese jüngere Generation Atmosphären und veranstaltungen entwickeln würden, die ihr entsprechen …. Wenn wir erwarten, dass sie sich lautlos einfügen, werden sie wegbleiben ….
  • Die Kirche sollte aufhören, sich nur um sich selbst zu drehen. … Sie muss sich mit den gesellschaftliche Entwicklungen auseinandersetzen. … Die Kirche braucht gesellschaftliche Relevanz …. und Fantasie und Kraft in der Pastoral

Was das mit dem ND zu tun hat?

Die Probleme der Gemeinden sind die gleichen wie die der kirchlichen Verbände und des ND – mit einem Unterschied: Wir haben es selbst in der Hand, unsere Zukunft zu gestalten, unabhängig von Bischöfen, Kirchenverwaltung und Kirchensteuern. Wo die Gemeinden schwächer werden, haben Verbände eine neue Aufgabe und Chance – auch vor Ort in den Gemeinden. Wir müssen es nur wollen und dann auch tun. Unsere Türen öffnen und hinausgehen.

Auch kleine Schritte helfen. Warum nicht mal zu einem thematisch relevanten Gruppenabend öffentlich einladen? Da haben wir doch Kompetenz und eine gute Kultur.

 

Anmerkung der Redaktion:
Die Redaktion von Christ & Welt hat uns freundlicherweise eine PDF des Artikels „Die zehn größten Probleme der Gemeinden“ in Christ & Welt vom 12. Januar 2017 zur Verfügung gestellt. Daraus haben wir das Bild oben entnommen.

Den originalen Artikel findet ihr komplett auf Zeit online.
Oder schreibt eine Email an info@nd-blog.de.
Dann senden wir euch die PDF zu.

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