Sprache kann Frieden stiften und Kriege auslösen, Sprache zementiert Hierarchien und zerstört sie. Sprache und Macht bedingen sich im Politischen, in der Gesellschaft und in der Kirche. Am Pfingstwochenende 2025 sind wir „Sprache. Macht“ auf dem Venusberg nachgegangen. Das Thema wurde nicht nur in den Vorträgen und Arbeitskreisen auf kreativ, wortgewaltig und humorvoll interpretiert, sondern auch in vielsprachigen Elementen in den Gottesdiensten aufgenommen.
Die Theologin Dr. Annette Jantzen, vielen bekannt durch ihren Podcast „Der Himmel reißt auf – Glauben. Neu.Denken“, (be-)schreibt Gotteswort und Theologie weiblich. Besonders eindrücklich für die meisten war sicherlich, daß die werk- und sonntägliche Leseordnung Frauenfiguren in der Bibel weitgehend übergeht – indem sie sie sprachlich nicht benennt. Der Politikwissenschaftler und Journalist Dr. Andreas Püttmann schreibt als Journalist über die katholische Kirche und rechten Populismus; einige kennen sicher seine Beiträge aus ZEIT online oder dem Domradio. Er appelliert, daß man Rechtspopulismus nicht bekämpfen kann, indem man ihm sprachlich „nachläuft“. Beides waren überaus inspirierende Beiträge, so daß die Gespräche darüber in der Mittagszeit fortgesetzt wurden. In den Morgengebeten wurde G*ttes Sprachmacht zwischen Schöpfung und dem Buch der Offenbarung gesucht und in leichter wie schwerer Sprache formuliert.
Wie immer gab es auch ein Kinder- und Jugendprogramm (Nele Lohmann und Muriel Heiny), das begeistert aufgenommen wurde. Da wir viele neue Gäste mit Kindern hatten, überlegen wir, im nächsten Jahr wieder zweispurig bei der KiJu zu fahren, und zwei Gruppen anzubieten. Chor (geleitet von Anton Brockhaus), Band (Raphael Laufkötter und Markus Dura), sechs Arbeitskreise und der Bunte Abend waren weitere Highlights. Unsere Hymne war übrigens der von den Bläck Föss adaptierte „Stammbaum“ – wir waren dieses Mal also auch musikalisch gut sprachlich verwurzelt.